Aufatmen im Stadtquartier.
Was tun, wenn ein ganzer Campus flexible Raumluftlösungen braucht? robatherm einzuschalten, war gewiss eine gute Idee.
Unweit des Münchner Ostbahnhofs wächst ein städtebauliches Areal ganz besonderer Art: größer, individueller, zeitgemäßer. Das neue balan ist ein Projekt, das übliche Dimensionen sprengt. Auf dem sogenannten „Campus der Ideen“ braucht man wegen der vielen einzelnen Bauabschnitte nicht nur einen langen Atem. Sondern auch souveräne Spezialisten – wie zum Beispiel für die Realisierung einer anspruchsvollen, wandlungsfähigen Raumlufttechnik. Die Planer hatten wohl gute Gründe, sich für robatherm zu entscheiden.
Langzeitprojekt mit Vorbildcharakter.
Wie in anderen Großstädten und Metropolen, ist auch auf Münchens Baustellen einiges in Bewegung. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das neue balan. Es soll neu entstehen, zugleich aber Ursprüngliches bewahren. Das städtebauliche Konzept wurde als Büro- und Gewerbegelände mit industriellem Flair entwickelt. Was recht smart klingt, erweist sich als langfristig angelegtes, anspruchsvolles Großprojekt. Dieser sogenannte „Campus der Ideen“ wird nämlich nicht weniger, als eine richtungsweisende Arbeitswelt für morgen. Eine Besonderheit sind die historischen Wurzeln des Areals und der respektvolle Erhalt bestehender Gebäude. Denn wo heute ein Stück Zukunft entsteht, hat Siemens in den 1950er Jahren Bauteile und Halbleiter produziert. Von der 1999 ausgegliederten Infineon Technologies AG wurde der Standort bis 2006 für die Entwicklung von Chips genutzt.
Vom Siemens-Gelände zum Zukunftsmodell.
Den gegenwärtigen Um- und Ausbau hat der aktuelle Investor 2007 ins Leben gerufen. Das Konzept sieht eine bestandsorientierte Nutzung vor, bei der vorhandene Gebäude grundsaniert und in Anlehnung an Bestehendes umgenutzt werden. Heute ist der Campus ein Hotspot für Unternehmen verschiedenster Branchen und Größen – von Hightech, Design und Architektur über Entertainment und Handel bis hin zu Therapie und Kunst. Durch die vernetzte Struktur wird der Austausch gefördert, um Synergien zu entwickeln. Zudem soll sich das Areal an den Lebensentwürfen unserer Zeit orientieren. Denn die Übergänge zwischen Arbeiten und Leben werden individueller und fließender. Räumlich und zeitlich. Erholungsbereiche oder Freizeitangebote sind hier ebenso nahtlos integriert, wie kommunikative Treffpunkte und Dachterrassen mit Panorama-Aussicht. Alles, um eine Work-Life-Balance zu ermöglichen, die diese Bezeichnung auch verdient. Von Grünanlagen bis zum 50-Meter-Pool, von vielseitiger Gastronomie bis zur integrativen Montessori-Schule. Die bewusste Einbindung sozialer und kultureller Komponenten unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz.
Flexibilität als zentrales Ziel.
Die Anforderungen dieses Bauprojekts sind für robatherm äußerst komplex. Einerseits erwartet der Eigentümer eine zuverlässig funktionierende und wertstabile Haustechnik. Andererseits sorgt der Mix an Mietern für unterschiedlichste Raumluft-Ansprüche. Das heißt: Ändert sich in einem Gebäudeteil die Nutzung, muss auch die Raumlufttechnik entsprechend angepasst werden, damit die Flächen auch für künftige Mieter nutzbar bleiben. Um die nachhaltige Flexibilität zu erleichtern, setzt robatherm auf eine unabhängige Energieversorgung der Anlagen. Eine Besonderheit ist wiederum die Projektdauer. Da die Bestandsgebäude nach und nach über viele Jahre saniert werden, werden bereits installierte Anlagen laufend überprüft und neue RLT-Geräte konzeptionell anhand der zwischenzeitlich gewonnenen Erkenntnisse optimiert.
Vorsprung durch Plug-and-Play.
Essenziell für das Gelingen war und ist die Koordination von Terminen, vor allem auch die Abstimmung mit allen beteiligten Gewerken. Allein die stark frequentierte Innenstadtlage mit vielen Straßensperrungen macht bereits die Anlieferung zum zeitintensiven Kostentreiber. Um bei diesem Großprojekt wirtschaftlich gegenzusteuern, hat robatherm einen Teil der benötigten RLT-Geräte bereits zusammengebaut auf DIN-Rahmen geliefert. Dadurch wird nicht nur der Aufwand auf der Baustelle minimiert. Die anschlussfertigen RLT-Geräte sichern zugleich die bestmögliche Montagequalität. „Rückblickend kann ich sagen, dass die gesamte Logistikplanung und das Aufstellen der RLT-Geräte unkompliziert und problemlos funktionierten.“, bilanziert Franz-Xaver Nagl. Er ist Geschäftsführer der ITG Landshut, das für die Planung der Gebäudetechnik des Projekts neue balan zuständig ist.
Individualität für den Bestandsbau.
Eine weitere Herausforderung liegt in unterschiedlichen Dimensionen damaliger und heutiger Gebäudetechnik. Die modernen Geräte für das neue balan sind komplexer und deutlich größer, als die Technik vergangener Epochen. Eingeschränkte Platzverhältnisse in den Bestandsgebäuden haben den Planungsprozess also merklich komplizierter gemacht. Schließlich konnten nicht alle neuen RLT-Geräte wetterfest ausgeliefert und auf dem Dach installiert werden. Also war weitsichtige Kreativität gefragt – und eine flexible Gehäusekonstruktion hieß die Lösung. Robatherm hat sich deshalb kontinuierlich mit dem zuständigen Ingenieurbüro abgestimmt und die Innenraum-RLT-Geräte den beengten Gegebenheiten anpasst. Diese flexible Konzeption macht deutlich, dass in dem Projekt wesentliche Elemente der robatherm Leistungsvielfalt zum Tragen kommen.
robatherm in seinem Element.
Von den 44 gelieferten RLT-Geräten sind 34 wetterfest und 10 für Innenräume ausgeführt. Insgesamt 18 dieser Geräte wurden vorab anschlussfertig auf DIN-Rahmen montiert. Auch die verbaute MSR-Technik zeigt variable Lösungen – teilweise wurden die Schaltschränke ins RLT-Gerät integriert und teils separat aufgestellt. Über Webserver sind die RLT-Geräte komfortabel zu bedienen. Zudem werden sie über BACnet in die übergeordnete Gebäudeleittechnik eingebunden. Für einen effizienten Betrieb sorgen EC-Ventilatoren. Bei RLT-Geräten für den Gastronomiebereich sind die Motoren zum Schutz vor fetthaltiger Küchenabluft vom Luftstrom abgekapselt. Für die Wärmerückgewinnung kamen sowohl Plattentauscher als auch Rotoren zum Einsatz. Charakteristisch für neue balan ist, dass nahezu alle RLT-Geräte mit Wärmepumpen ausgestattet sind.
Wärmepumpen in Bestform.
Die von robatherm entwickelte Lösung übernimmt durch Kreislaufumkehr sowohl die Heiz-, als auch Kühlfunktion. Zwei Kältemittelkreisläufe sind hier deshalb sinnvoll, weil in den Gebäuden des Projekts weniger Kühl- als Heizleistung benötigt wird. Sollte im Heizbetrieb ein Kreis gestört sein, verfügt das RLT-Gerät noch immer über 50 % seiner Leistung. Weiterer Pluspunkt: Da die Geräte keine separaten Medienleitungen benötigen, werden Schachtbelegung und Installationsaufwand deutlich reduziert. Wesentlicher Vorteil ist die Unabhängigkeit von externer Energieversorgung. Durch die autarke Funktion entsteht quasi ein Backup-System für die flächendeckende Heiz- und Kühlversorgung – die Betriebssicherheit wird somit deutlich erhöht. Um diese auch bei Spitzenlast im Kühlbetrieb zu gewährleisten, kann bei Bedarf eine separate Kälteanlage zugeschaltet werden. Dadurch ist selbst bei hohen Außentemperaturen ein angenehmes Raumklima gesichert. Auffälliges Merkmal der robatherm RLT-Geräte ist ihre Effizienz. Dank integrierten Wärmepumpen sind sie auch unter Teillast wesentlich wirtschaftlicher. Wären die RLT-Geräte an eine separate, zentrale Wärmepumpe angebunden, müssten das ganze Jahr über große Verdichter mit hoher Leistungsaufnahme betrieben werden.
Clever autark und intelligent vernetzt.
Da das neue balan verschiedenste Gebäude umfasst, ist auch die Gebäudetechnik entsprechend vielschichtig. Als Ideallösung für das Projekt wurde eine geschickte Kombination von vernetzten und autarken Bereichen entwickelt: Während Heiz- und Kühlsysteme für Gebäudeteile übergreifend geplant wurden, hat man die Lüftung dezentral konzipiert und bewusst von der Standortversorgung entkoppelt. Die Überwachung der jeweiligen Anlagen erfolgt wiederum zentral über ein Gebäudeleitsystem, um den Energieverbrauch jedes Gebäudes per Monitoring optimal zu kontrollieren. Damit ist robatherm nicht nur Teil eines zukunftsorientierten Großprojekts, sondern auch Teil einer zukunftssicheren Lösung geworden. Eine Einschätzung, die Franz-Xaver Nagl mit robatherm teilt: „Die aktuellen Daten bestätigen unsere Planung: Sowohl die RLT-Geräte, als auch das gesamte System laufen sehr wirtschaftlich.“ Und er muss es wissen: Franz-Xaver Nagl ist seit Beginn des balan-Projekts für die Planung der Gebäudetechnik Leistung nach Maß: robatherm RLT-Geräte in unterschiedlichsten Größen stehen bei „neue balan“. verantwortlich.