Entfesselte Dynamik.

Was suchen zwei Edel-Sportwagen bei robatherm? Genau: die ideale Kulisse für ein Fotoshooting mit 1.200 PS.

Treffpunkt robatherm in Jettingen-Scheppach. Ein kalter Samstag im Februar. Auf dem Firmengelände: zwei ungewohnte Objekte. Offiziell sind es Fahrzeuge, aber eigentlich eher motorisierte Alphatiere. Der feuerrote Lamborghini Huracán Evo – anmutig wie eine selbstsichere Cobra im Abwehrmodus. Und der asphaltgraue McLaren 600 LT – surreal wie der Raumgleiter eines galaktischen Filmsets. Was sie eint, ist ihr extrovertiertes Design, dessen Ausstrahlung man sich kaum entziehen kann. Ebenso wenig wie der akustischen Dominanz. Wer ein allzu zartes Gemüt hat, könnte schon vom brüllenden Sound der Motoren blass werden. Fotograf Maximilian Balacs bleibt allerdings cool. Als Profi weiß er natürlich, dass einen solche Motive doch mitreißen. Aber was kann jemanden schon aus der Bahn werfen, der einst den sicheren Job geschmissen hat, um für seine Leidenschaft zu brennen? „Ich liebe es, Dynamik in einem Foto einzufangen und dem Betrachter spürbar die Geschwindigkeit zu vermitteln.“ Deutlicher lässt sich der eigene Antrieb nicht auf den Punkt bringen. Insofern ist die heutige Session für ihn nicht bloß ein Auftrag, sondern fast so etwas wie eine Mission. Das ramp Magazin für Avantgarde-Autokultur hat mit Maximilian Balacs einen zwei profilstarke Energiebündel.


Endorphine ohne Limit

So individuell die straßentauglichen Raketen auch sind, ihre Formensprache sagt einstimmig: Komm schon, Endorphine brauchen kein Limit! Angesichts von jeweils gut 600 PS dürfen die Glückshormone hier tatsächlich Achterbahn fahren. Genauer gesagt in drei Sekunden von 0 auf 100. Danach geht’s erst richtig los: Weil die Prachtexemplare fast 330 km/h erreichen, könnten sie glatt am ICE vorbeiziehen. Theoretisch zumindest. Bei diesem Termin steht allerdings weniger die extreme Geschwindigkeit im Fokus, als vielmehr die mitreißende Wirkung außergewöhnlicher Ästhetik. Mit Profiausrüstung, vollen Akkus und leeren Speicherkarten geht Maximilian Balacs an den Start, um die Boliden würdig in Szene zu setzen. In den folgenden Stunden landen unzählige Motive mit faszinierenden Perspektiven in seiner Kamera. Das ist die Gelegenheit für eine Spritztour auf dem Firmengelände.


Höllenritt oder Männertraum?

Kaum angeschnallt und leicht beschleunigt, wird man von unsichtbarer Hand in den Schalensitz gepresst. Nur selten fühlt sich Physik so grandios an. Dem Mc Laren reicht es übrigens nicht, dass seine zwei Auspuffrohre im Heck so markant schräg stehen – sie spucken sogar Flammen. Gut, dass in diesem Gefährt manches an Bedeutung verliert, sogar der Kontostand. Letzterer dürfte für Besitzer allerdings keine Rolle spielen. Denn ein leichter Kick aufs Gaspedal genügt – und Omas Benzinzuschuss ist verpufft. Aber nicht klanglos, sondern mit dem Temperament einer ungezähmten Großkatze. Die 12 Zylinder verwandeln jeden Tropfen Super Plus in eine feurig-lautstarke Sinfonie. Das Begehren für solche Autos lässt sich kaum rational begründen, aber wohl emotional erklären. Wer nach der Probefahrt auf weichen Knien aus einem dieser flachen Geschosse klettert, trägt dieses elektrisierte Grinsen im Gesicht. Und was war das jetzt? Ein ruppiger Höllenritt? Ein wahrgewordener Männertraum? Es liegt – wie auch bei einer Fotografie – im Auge des Betrachters. Für die Einen mag es maximaler Irrsinn auf Rädern sein. Für die Anderen ist es die extravaganteste Form von ultimativer Leidenschaft. In jedem Fall sind es automobile Kreationen, die sich jenseits des Alltäglichen bewegen. Spätestens jetzt ist klar, warum die robatherm Gebäudearchitektur für das Fotoshooting in den Fokus rückte. Die ästhetisch-dynamischen Resultate von Maximilian Balacs sprechen für sich.